Die Marktgemeinde Pernitz hat am 19.6. den Baustart einer neuen Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach der Freiwilligen Feuerwehr bekannt gegeben. Mit einer Leistung von 70kWp wird die Anlage genug Energie produzieren, um bei Sonnenschein den Strombedarf der Feuerwehr zu decken und sogar Überschüsse ins Netz einzuspeisen.
Pernitz beziehungsweise die Feuerwehr setzt damit ein starkes Zeichen für nachhaltige Energieproduktion und zeigt, dass öffentliche Einrichtungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Die Photovoltaik-Anlage wird nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch langfristig Kosten sparen. “Wir sind stolz darauf, Vorreiter im Bereich nachhaltiger Energieproduktion zu sein. Und wie bei allen Belangen der Freiwilligen Feuerwehr ist die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein wesentlicher Baustein dazu.”, sagt Kdt-Stv. Gabriel Schiefer. Dem pflichtet der Bürgermeister von Pernitz, Hubert Postiasi natürlich bei und rückt die Vorbildwirkung der Gemeinde in den Mittelpunkt: „Über unseren direkten Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende hinaus sind wir auch die erste Gemeinde im Piestingtal, die die Vorteile einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft zur lokalen Verteilung des Sonnenstroms nutzt! Die Energie fließt damit nicht aus dem Tal ab, sondern kommt unter anderem bei den Pumpen der Wasserversorgungsanlage des Ortes zum Einsatz, die einer der größten Stromverbraucher sind.“
Beim gemeinsamen Treffen zum Auftakt der Bauarbeiten war auch der Vorstand der Piestingtaler Energie Genossenschaft (PENG), Ing. Sascha Skomar dabei. Für ihn ist die Förderung der Produktion und Verteilung von erneuerbarer Energie aus der Region für die Menschen der Region der eigentliche Antrieb. Mit der Gründung der Piestingtaler Energie Genossenschaft (PENG) im vergangenen Jahr wurde der notwendige Unterbau geschaffen, um auch die Verteilung der Energie zu fairen Konditionen unabhängig vom Marktgeschehen zu gestalten und einen Großteil der Wertschöpfung auch in der Region zu halten. „Unsere aktuellen Preise sind 17 bzw. 20 Cent netto für die Lieferung bzw. den Bezug von Strom. Und die PENG selbst errichtet ebenfalls gerade eine 30kWp PV-Anlage, die über Bürgerbeteiligung finanziert wurde“, erläutert Skomar.
Für die Errichtung konnte Bernhard Reinmüller mit seiner Firma EBR aus Gutenstein gewonnen werden. Für ihn aber auch seine Mitarbeiter stellt der öffentlichkeitswirksame Auftrag im Nachbarort eine super Sache dar, wenngleich er in der boomenden Photovoltaikbranche aktuell gar keine Werbung notwendig hätte. Die Anlage wird voraussichtlich noch im Juli 2023 fertiggestellt sein und ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten.
„In naher Zukunft werden wir für unseren örtlichen Bauhof noch ein Nutzfahrzeug mit Elektroantrieb anschaffen.“, bestätigt Vbgm. Markus Panzenböck, der in dem aktuellen Projekt einen weiteren Meilenstein nach der Errichtung einer PV-Anlage am Dach des Kindergartens im Jahr 2021 sieht.
Für DI(FH) Martin Schweiger als Energiebeauftragter der Gemeinde ist die Errichtung ein guter Schritt auf dem Weg zur Energieautarkie. Die regionale Produktion von erneuerbarer Energie ist auch für die Netze gut verträglich, wenngleich die Möglichkeit der ebenfalls regionalen Speicherung eine Hausaufgabe für den Netzbetreiber darstellt.
Wir freuen uns darauf, die Fortschritte des Projekts zu verfolgen und über weitere nachhaltige Initiativen aus Pernitz zu berichten!
Am Foto: PENG-Vorstand GR Sascha Skomar, Vbgm. Markus Panzenböck, GR Christian Herger, Bgm Hubert Postiasi, GGR Johanna Bayer, Kdt-Stv. Gabriel Schiefer, GR Manfred Dwornikowitsch, Bernhard Reinmüller, Energiebeauftragter DI(FH) Martin Schweiger und GR Ing. Robert Roffeis