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Schlagwort: Tomaten

Fruchtend- oder Blütenendfäule im heimischen Garten

Viele Menschen werden dieses Problem kennen. Heuer ist es sehr lange heiß und trocken gewesen und wurde durch Perioden hoher Luftfeuchtigkeit abgelöst. Häufiger als in den voran gegangenen Jahren sind Tomatenpflanzen von der Fruchtend- oder Blütenendfäule befallen.

Was genau ist eine Fruchtend- oder Blütenfäule?

Die Fruchtendfäule, oder auch Blütenendfäule genannt, ist kein Pilz-, oder Schädlingsbefall der Pflanze sondern ein Nährstoffmangel. Genau gesagt ist es ein Mangel an Kalzium. Dieses Mineral ist für Blatt- und Fruchtstabilität wichtig und gelangt aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Pflanze.

Bei Kalziummangel muss nicht zwangsläufig zu wenig Kalzium im Boden sein, die Pflanzen können es oft einfach nicht aufnehmen. Die Blütenendfäule wird meist durch eine zu niedrige beziehungsweise unregelmäßige Wasserversorgung und eine zu gut gemeinte Düngung mit Stickstoff – speziell Ammonium, Magnesium und Magnesium, ausgelöst.

Woran erkennt man einen Befall?

Betroffene Früchte bekommen dann an ihrer Spitze zuerst ein glasig, weiches Gewebe, welches sich dann nach innen einsinkend braunschwarz verfärbt.

Warum und wie entsteht sie?

Die Blütenendfäule befällt hauptsächlich Tomatenpflanzen, vor allem die schnell wachsenden Sorten. Gerade in Gewächshäusern treten häufiger als im Freiland diese Mangelerscheinungen auf. Aber auch Zucchini, Chili, Gurken und Paprika können von der Fäule heimgesucht werden.

Die Pflanzen wachsen und gedeihen in einer Art „Saugkreislauf“. Über die Wurzeln nimmt sie die im Wasser gelösten Nährstoffe auf. Der „Saugeffekt“ in der Pflanze wird über die Verdunstung des Wassers über die Blätter angeregt. Da die Blätter einer Pflanze mehr Wasser verdunsten als die Früchte, werden eben auch die Blätter, im Fall einer Unterversorgung, vor den Früchten mit Nährstoffen versorgt. Und genau diese Unterversorgung von z.B. Kalzium sorgt dann für die typische Fäule an den Früchten. Wird nicht ausreichend gegossen, oder die Luftfeuchtigkeit behindert die nötige Verdunstung der Pflanzenflüssigkeit über die Blätter, stagniert der „Wachstumsfluss“ in der Pflanze und die Fäule setzt ein.

Wie kann man die Fäule verhindern?

Präventiv kann man schon beim Einpflanzen ein sogenanntes Urgesteinsmehl in das Pflanzsubstrat einarbeiten. Bei Topf und Kübelpflanzen ist es zudem unerlässlich, da das Substrat auf eine vergleichsweise kleine Fläche beschränkt ist. Da aber das Urgesteinsmehl nach einer Weile aus dem Substrat ausgewaschen wird, muss es nach einer gewissen Zeit erneut ausgebracht werden. Es muss dennoch für eine gleichmäßige und ausreichende Wasserversorgung gesorgt sein.

Kann man betroffene Pflanzen davon befreien?

Es gibt aber Möglichkeiten, auch bereits betroffenen Pflanzen zu helfen und bereits beginnende Fäule zu lindern oder ganz zu stoppen. Ein jeder kennt sicher die handelsüblichen Kalzium-Magnesium-Brausetabletten, welche man in jeder Drogerie kaufen kann. Folgendes Hausrezept kann empfohlen werden:

  • 2  Kalzium-Magnesium-Brausetabletten
  • 400ml Wasser in einer Sprühflasche

Die Brausetabletten nach Anweisung im Wasser auflösen, also 200ml Wasser für 1 Tablette. Die Flüssigkeit bis zum Abend stehen lassen, und erst abends wenn die Sonne nicht mehr scheint die Blätter und Früchte einsprühen. Diese Prozedur sollte regelmäßig wiederholt werden, und die Bewässerung sollte optimiert werden.

Sind betroffene Früchte noch essbar?

Ja! Die betroffenen Früchte sind dennoch essbar, da nur die Spitzen der Früchte betroffen sind und es sich ja nicht um ein Schädling oder Pilz handelt. Der Geschmack der Früchte ist nicht beeinträchtigt. Man schneidet einfach die Stellen weg und kann die Frucht wie gewohnt verzehren.